Page 38 - Museumsführer_DE
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       	                                       Waschhaus             Das Waschhaus mit außenliegendem, gemauertem Feuerloch stammt             vom Hof Achrain und wurde 1982 zu uns übertragen. Der Eintrag auf der             Firstpfette zeigt das Baujahr 1857 an.             Das Waschen war neben dem Backen „Weiberleitarbeit“. Durch den gro-             ßen Aufwand wurde nur in großen Abständen gewaschen. Der Waschtag             war auch Gelegenheit für eine gründliche Körperhygiene und das warme             Wasser war vor allem für die Kinder eine willkommene Abwechslung.             Nachdem die Kleinkinder gebadet wurden, war das Wasser bei den grö-             ßeren Kindern und den Erwachsenen nicht mehr so sauber, was aber             dem Vergnügen keinen Abbruch tat.             Gewaschen wurde mit Holzaschenlauge oder selbst gemachter Seife,             die aus dem Fett aus der Kuhschlachtung und Laugenstein hergestellt             wurde.             Die Schleuder, die Plättmaschine und die Mangel waren die Vorläufer der             heutigen Wasch- und Bügelmaschinen.             Für das Aufhängen gab es ungeschriebene Gesetze, z.B. „Hint bei da             Untawäsch“ war vermutlich eine Vorsichtsmaßnahme, dass die vielleicht             nicht immer sauber gewordenen Unterhosen nicht für die Nachbarn             weithin sichtbar am Balkon (Labn) präsentiert wurden.          36
       
       
     
