Schwerpunkt 2014 "Dienstboten"

Der heurige  Schwerpunkt des Bauernhausmuseums Hinterobernau in Kitzbühel widmet sich den Dienstboten. Wir haben Bilder, Dienstbücherl und viele Kleinigkeiten zusammengetragen um an diese fast vergessene Gruppe zu erinnern.

Hier nur einige Gedanken dazu:
Die Arbeitszeit der Dienstboten war lang. Gearbeitet wurde vom „Finsteren zum Finsteren“. Die Knechte und Mägde arbeiten meist zwölf bis sechzehn Stunden am Tag, Stallarbeiten auch an Sonn- u. Feiertagen (aber grundsätzlich war der Sonntag frei, als Tag des Herrn). Im Museum wird auf die Wirkung der Heiligen Nothburga aber auch auf den Rhythmus dieser Zeit eingegangen.

Die meisten Dienstboten wechselten zu Lichtmess, am 2. Februar, da wurden sie auch entsprechend ihrem Rang, Alter und Geschlecht entlohnt, die jüngsten mussten auch oft auf den Geldlohn verzichten, sie erhielten Kleidung, Kost und Unterkunft. Das „Gesinde“ musste in der Regel die Schlafkammer mit mehreren Personen teilen, streng getrennt natürlich. Meist gab es Betten mit Strohmatratzen, oft aber auch nur Strohlager, bedeckt mit einem Leinentuch.

Begann ein Dienstbote die Arbeit bei einem neuen Bauern, wurde er von nun an mit seinem Arbeitgeber in Verbindung gebracht. Die Zugehörigkeit verstärkte sich, je länger er am Betrieb blieb. Sogar der Name richtete sich dann oft nach dem jeweiligen Hofnahmen. „Sepp Oberleitner“, der beim Unterleitenbauer als Knecht arbeite, hieß überall der „Unterleiten Sepp“.